Nutzen und Risiken der Server-Virtualisierung

Virtualisierung

Seit 2007 propagieren verschiedene Analysten den Einsatz von Virtualisierungslösungen für den täglichen Betrieb in den IT-Abteilungen. Insbesondere das Argument der Kosteneinsparung im IT-Bereich lässt jeden Entscheider aufhorchen. Schlagworte wie GreenIT und Cloud Computing fördern diesen Trend und bringen weitere Zuwächse in diesem Markt.

 

Die zugrundeliegende Technologie wurde bereits in den sechziger Jahren entwickelt um die Auslastung der teuren Mainframes zu erhöhen. Heute kehrt die Virtualisierung zurück in unsere Rechenzentren.

 

Die derzeit am häufigsten genutzte Form ist die Server-Virtualisierung. Dabei werden mehrere virtuelle Maschinen gleichzeitig auf einem physischen System ausgeführt und verwaltet.

Ein Ausfall einer virtuellen Maschine beeinflusst die anderen VMs auf demselben Server nicht.

 

Gesteuert werden die virtuellen Systeme durch den sogenannten Hypervisor. Dieser verteilt die vorhandenen Ressourcen, z.T. je nach Auslastung, an die einzelnen VMs.

 

Da virtuelle Maschinen von der Hardware unabhängig sind, können diese in kurzer Zeit auf andere physische Systeme übertragen werden. Erfolgt dies im laufenden Betrieb der VM, so wird dies als Live-Migration bezeichnet. Durch den Einsatz von Speichersystemen werden die Daten der Anwendungen von der VM getrennt.

 

Nutzen

  • Bessere Auslastung von physischen Servern und deren Ressourcen.
  • Reduzieren der notwendigen Hardware um bestehende Services anzubieten.
  • Steigern der Energieeffizienz  durch weniger Stromverbrauch, geringerer Wärmeentwicklung und dadurch weniger notwendiger Kühlleistung.
  • Platzersparnis im Serverraum.
  • Wiederverwenden frei gewordener Hardware für neue Dienste.
  • Verringern der IT-Administration durch einheitliche Systeme.
  • Erhöhen der Ausfallssicherheit und Verfügbarkeit der Dienste durch die Möglichkeit der Live-Migration von virtuellen Maschinen.
  • Vereinfachtes „Disaster Recovery“ an einem neuen Standort.
  • Senken der IT-Kosten für die Anschaffung und den Betrieb der Serverlandschaft und in weiterer Folge des „Total Cost of Ownership“.

 

Risiken

  • Zusätzliche Kosten für die Virtualisierungs-Software und deren Wartung.
  • Meist eingehender Einsatz von funktional getrennten VMs und dadurch ein höheres Lizenzvolumen für das Betriebssystem und die Anwendungen.
  • Der Ausfall eines physischen Servers betrifft mehrere virtuelle Maschinen. Auf redundante Systeme kann bei geschäftskritischen Diensten nicht verzichtet werden.
  • Durch einen Angriff komprimierter Hypervisor ermöglicht den Zugriff auf alle laufenden virtuellen Systeme des physischen Servers. Die Hersteller von Virtualisierungslösungen arbeiten an diesem Problem.
  • Spezielle Anforderungen an die Hardware (z.B. ISDN-Karten, Dongles) machen eine Virtualisierung unmöglich.
  • Für zeitkritische und leistungshungrige Anwendungen/Systeme eignet sich die Virtualisierung nicht, da die nominelle Leistung der Hardware in der VM nicht erreicht wird.

 

Die BITKOM hat einen Leitfaden für dir „Server-Virtualisierung“ veröffentlich. Dieser kann hier kostenlos heruntergeladen werden.