Von Luftverpestern und Sesselwärmern

Besprechungen

Bedingt durch deren Interessen und Persönlichkeit, verhalten sich Personen in Besprechungen unterschiedlich. Es gibt aber Teilnehmer die mehr reden als sie sagen und andere die teilnahmslos die Besprechung begleiten.

 

Ich bezeichne die beiden Verhaltensweisen als Luftverpester und Sesselwärmer. Beide tragen nichts zum Inhalt bei und als Ergebnis der Sitzung bleibt nur warme Luft übrig.

 

Wie geht man mit Luftverpestern und Sesselwärmern in Besprechungen um?

 

Bei manchem Besprechungs-Teilnehmer muss man sich manchmal fragen: Hilft er bei der Lösung, oder gehört er mit zum Problem?

— Robert Jungk, 1913-1994

 

Luftverpester
Sie haben immer etwas zu sagen, ob es zum besprochenen Thema passt oder nicht. Wortreich wiederholen sie die gleichen Argumente, schweifen vom Thema ab oder stellen ihre eigenen Leistungen in den Mittelpunkt.
Werden diese Personen nicht gebremst, geht dies zu Lasten der anderen Teilnehmer und der Ergebnisse. Zusätzlich kann es die Sitzung unnötig in die Länge ziehen.

 

Vielredner müssen Sie unterbrechen und zurück zum Thema führen. Lassen Sie denn Holzhammer stecken. Besser ist, Sie fassen das Gesagte kurz zusammen und stellen eine inhaltliche Frage an die Gruppe. Wurden andere wesentliche Bereiche angesprochen, die zum heutigen Thema nicht passen, dann sollten diese in einem gesonderten Gespräch geklärt werden.

 

Für einige Personen ist alles ein Problem und nichts machbar. Fragen Sie diese nach möglichen Alternativen oder Voraussetzungen unter welchen dies möglich wäre.

 

Wird der Sinn und Zweck des Projekts permanent in Frage gestellt, so verweisen Sie auch die im Vorfeld getroffen

Entscheidungen bzw. Genehmigungen. Kehren Sie dann mit einer Frage zurück zum Thema.

 

Sesselwärmer
Sie sitzen stoisch in der Sitzung, denken vielleicht über das Gesagte nach, sagen aber nichts. Dabei könnten diese Gedanken ein wertvoller Beitrag zum Thema sein.
Die Gefahr bei Sesselwärmern besteht darin, dass sie im Nachhinein die Ergebnisse der Besprechung in Frage stellen könnten.

 

Schüchternheit, Konfliktscheue und fehlende Kreativität können Ursachen für dieses Verhalten sein.
Bremsen sie eventuelle Luftverpester und stellen Sie eine konkrete Inhaltsfrage an die Person und bitten Sie diese um Antwort. Übertreiben Sie es nicht mit den Fragen.

 

Sind Desinteressierte oder Langeweile mögliche Gründe, dann sind Sie als Besprechungsleiter gefordert. Überlegen Sie ob diese Person inhaltlich überhaupt etwas beitragen kann. Wenn nötig, laden Sie diese nicht mehr ein. Handelt es sich um einen Entscheidungsträger, so vereinbaren Sie mit diesem die Ergebnisse in einem separaten Gespräch zu behandeln.

 

Grundsätzlich

  • Legen Sie im Voraus fest, was sie mit der Sitzung erreichen wollen.
  • Laden Sie nur Teilnehmer ein, welche zum Ergebnis beitragen können.
  • Am Beginn informieren Sie die Teilnehmer über die Inhalte und Ziele der Besprechung.
  • Stellen Sie niemand öffentlich bloß. Suchen Sie lieber das Einzelgespräch nach der Sitzung um das Vorgefallene zu erörtern.